Schule | Beruf | Ehrenamt

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17 Jahre alt, den Realschulabschluss in der Tasche und guten Mutes zog Marcus Moroff am 2.08.1976 los, um die Berufswelt zu erobern.

Die Allianz Lebensversicherung bot ihm eine solide kaufmännische Ausbildung und wurde für fast 31 Jahre seine berufliche Heimat.

Offen gesagt reizte ihn der Sachbearbeiterjob nicht sonderlich und er suchte zusätzliche Herausforderungen, die er in der damaligen Jugendvertretung und im Betriebsrat fand. Neben arbeitsrechtlichen Grundlagen und Denkweisen lernte er die Mechanismen der innerbetrieblichen Zusammenarbeit, ihre Stolpersteine, ihre Chancen und ihre Zerbrechlichkeit kennen. Erfahrungen, die ihm noch heute helfen.

Weiter gings für ihn in der sogenannten Stabsarbeit. Dort lernte er stringentes analytisches Vorgehen, wobei besonderer Wert auf das schnelle Erfassen komplexer Zusammenhänge gelegt wurde. Hilfreich war dabei das Vertrauen seines Referatsleiters, der ihn eigenverantwortlich arbeiten lies. Wenn was schief ging erwartete er bedingungslose Offenheit nach innen und stelle sich ebenso bedingungslos nach außen vor seine Leute. Eine Erfahrung die Moroff für mein eigenes Wirken in Fleisch und Blut über ging

Schnell musste Marcus Moroff erkennen, das ohne Studium die angestrebten Führungspositionen nicht zu erreichen waren, was dazu führte, dass er sich für eine Fachkarriere entschied. Innerbetrieblich erwarb er die Qualifikation zum DV-Organisator, also jemandem der in der EDV die Problemanalyse durchführt, die Lösung konzipiert und abstimmt und auch in der Lage ist, das Produkt zu programmieren und auf der Maschine lauffähig zu machen. Diese Zeit ist erkenntnisreich. Denn seither verstehe er den Aufwand der hinter komplexen EDV-Anwendungen steckt, den es für Tests bedarf, … und wird nie wieder sagen, das kann doch bis morgen programmiert werden.

Es zog ihn zurück zur Stabsarbeit. In der Außendienstorganisation war er über Jahre mit aufbau- und ablauforganisatorischen Fragen, Projekteinführungen, Befragungen, Produktauswahlen, etc. betraut. Der Außendienst verkauft alle Produkte eines Konzerns. Somit bedeutete diese Aufgabe, sich mit allen Produktbereichen des Allianz-Konzerns – einschließlich der damals frisch erworbenen Dresdner Bank – zu befassen.

Führungserfolge, die ihm bei der Allianz mangels Studium verwehrt blieben, erwarb er sich im Ehrenamt.

 

Ehrenamtliches Engagement

Im Deutschen Roten Kreuz – einem humanitären Großbetrieb – ergeben sich für den  Interessierten vielfältige Tätigkeitsfelder.

In 20 Jahren Ehrenamt waren
* der Sanitäts- und Rettungsdienst
* die Ausbildertätigkeit
* das Führen von Formationen
und das Leiten von Gruppen
* das Großeinsatzmanagement, z.B.
bei den Fußball–  und
Rad-Weltmeisterschaften
* die Fortentwicklung des  Sicherheits-konzeptes in Baden-Württemberg die persönlichen Meilensteine von Marcus Moroff.

Noch ein Wort zu den Hilfsorganisationen.

Die Menschen in den Hilfsorganisationen tragen wesentlich zum Gemeinwohl bei. Gleichzeitig prägen Hilfsorganisationen die darin tätigen Menschen ungemein.

Moroff hatte das große Glück vielen wertvollen Menschen zu begegnen, die prägten, Werte vermittelten, korrigierten, Wege wiesen. Diesen Menschen gilt Dank und Respekt.

Nicht unerwähnt bleiben auch die vielen Ehren- und Hauptamtlichen, die Ihre Persönlichkeit aus Blaulicht, Uniform und hierarchischer Stellung beziehen. Auch die haben Moroff geholfen, seinen Weg zu finden. Und dabei wurde klar, wie viel Wahrheit in der Erkenntnis “Jeder kann als Vorbild dienen, auch wenn’s ein schlechtes ist” steckt.

Das DRK in Stuttgart-Feuerbach
ein Erlebnisbericht

Am 1. Mai 1991 betrat ich erstmals die Räume des DRK in Feuerbach. Wir waren eine Gruppe von 20 Neuen, die von Martin Hösch und mir zum DRK gebracht worden waren. Eine kleine, langjährig treu dem DRK dienende Gruppe empfing uns mit kritischer Herzlichkeit. Über die Jahre wurden diese Menschen ehrliche und aufrichtige Freunde.

In 1991 bestand die Bereitschaft noch aus 5 Aktiven, ein paar Sanitätstaschen und einem VW-Bus, der mehr Öl als Benzin verbrauchte.

VW und kl haenger

 

 

 

 

 

Und nicht zu vergessen: das Haus Rhönstr. 10 in Feuerbach gehörte uns. Es war vor Jahren vom Friseurmeister Josef Hahn gestiftet worden, weil er die Feuerbacher Arbeit der RotKreuzler bewunderte und mit der Stiftung des Hauses dauerhaft fördern wollte.

Am 9.06.2010 legten Martin Hösch und ich die Bereitschaft in die Hände der nächsten Generation. Die Bereitschaft * bestand zwischenzeitlich aus 120 Mitgliedern (Altersschnitt knapp 23 Jahre) * verfügte über den einzigen Behandlungsplatz beim DRK Stuttgart * kann auf eine Materialausstattung, die ihresgleichen sucht, zugreifen * verfügt über acht Einsatzfahrzeuge und drei Anhänger * ist tadellos ausgebildet und einsatzklar * war die einzige Gruppierung im Regierungsbezirk, die bei der Personenauskunft über den Zugriff auf Polizeisysteme verfügte und diese bedienen konnte.

Zwischenzeitlich ist seit der Amtsübergabe eine lange Zeit vergangen, in der die Bereitschaft einige große, spontane Herausforderungen (Alarmeinsatz Bombenfund, Alarmeinsatz Schlossgarten zu Stuttgart 21, Alarmeinsatz Hochwasser in Rems-Murr) meisterte und im Regelbetrieb über Jahre bestehen konnte.

Das lässt für mich das Fazit zu, dass hier mein Ziel, eine funktionierende Gemeinschaft auf höchstem Niveau an die Nachfolger zu übergeben voll gelungen ist. Seit dem Tag der Amtsübergabe habe ich mich konsequent aus allen Führungsvorgängen und -aussagen herausgehalten, damit unsere Nachfolger ihren eigenen Stil prägen konnten.

Meine Nachfolger haben nun die Möglichkeit daraus ihr Werk zu formen. Die fachlichen Voraussetzungen konnte ich Ihnen vermitteln. Der langfristige Erfolg wird sich einstellen, wenn die Funktions- und Würdenträger über die erforderliche emotionale Intelligenz verfügen.